In der Frankfurter Industriestraße herrscht seit Dienstag reges Treiben. Der Münchner Gastronomie-Großhändler Hamberger hat dort seinen ersten Standort in Hessen eröffnet. Auf 3.500 Quadratmetern finden Gastronomen nun alles von Lebensmitteln bis zu Küchengeräten. Mit dieser Expansion reagiert das Unternehmen auf die wachsende Nachfrage im Rhein-Main-Gebiet, wo laut IHK Frankfurt über 4.000 gastronomische Betriebe angesiedelt sind.
Die Eröffnung markiert einen wichtigen Schritt für den bayerischen Traditionsbetrieb. «Frankfurt ist für uns ein Schlüsselmarkt mit einer lebendigen Gastroszene», erklärt Geschäftsführer Michael Hamberger beim Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten. Das Sortiment umfasst mehr als 25.000 Artikel – von regionalen Spezialitäten bis zu internationalen Produkten.
Besonders ins Auge fällt die großzügige Frischeabteilung. Als ich durch die gekühlten Gänge laufe, erinnere ich mich an Gespräche mit Gastronomen in Baden-Württemberg, die immer wieder die Herausforderung der Produktbeschaffung betonten. Hamberger scheint diese Lücke nun schließen zu wollen.
Frankfurts Wirtschaftsdezernentin Stephanie Weber begrüßt die Ansiedlung: «Solche spezialisierten Großmärkte stärken unseren Standort und schaffen Arbeitsplätze.» Mit der Eröffnung entstehen zunächst 45 neue Stellen, weitere sollen folgen.
Der Zeitpunkt der Expansion erscheint gewagt. Die Gastronomiebranche kämpft nach Corona mit Personalmangel und steigenden Kosten. Doch vielleicht ist genau jetzt ein zentraler Einkaufsort mit direkter Beratung wichtiger denn je. Die Frage bleibt: Wird das Münchner Konzept auch in Frankfurt funktionieren?