In einer Zeit, wo Berlin für viele immer teurer wird, sind kostenlose Angebote Gold wert. Diese Woche locken wieder zahlreiche Gratis-Events in der Hauptstadt. Laut einer aktuellen Umfrage des Kultursenats nutzen über 70 Prozent der Berliner regelmäßig kostenlose Kulturangebote – Tendenz steigend. Besonders junge Familien und Studierende greifen dankbar zu.
Der Klassiker bleibt das Tempelhofer Feld: Am kommenden Sonntag findet dort ab 14 Uhr das «Urban Gardening Festival» statt. Gemeinsames Gärtnern, Workshops und Picknick inklusive. «Wir wollen zeigen, dass Stadtgrün allen gehört», erklärt Organisatorin Mia Weber. Ein paar Handschuhe mitbringen kann nicht schaden.
In der Staatsbibliothek Unter den Linden läuft noch bis Donnerstag die Ausstellung «Berliner Originale» – mit erstaunlichen Dokumenten aus 300 Jahren Stadtgeschichte. Der Eintritt ist frei, auch die Führungen um 16 Uhr kosten nichts.
Mein persönlicher Tipp aus fast 20 Jahren Kulturberichterstattung: Die offenen Proben der Philharmoniker im Kulturforum. Dienstag ab 19 Uhr kann man den Musikern bei der Arbeit zusehen. Früh da sein lohnt sich – die Schlange ist oft lang.
In Kreuzberg lädt das Nachbarschaftszentrum am Wassertorplatz zum interkulturellen Kochabend ein. «Jeder bringt mit, was er hat – und alle essen gemeinsam», erzählt Sozialarbeiter Thomas Müller. Treffpunkt ist Mittwoch um 18 Uhr.
Familien mit Kindern sollten den «Tag der offenen Töpferei» in Pankow nicht verpassen. Samstag ab 11 Uhr darf im Keramikstudio Schönholzer Heide nach Herzenslust geknetet und getöpfert werden.
Manchmal sind es die einfachen Dinge, die am meisten Freude machen. Gerade in Hamburg erlebte ich, wie begeistert Menschen auf ähnliche Angebote reagierten. Berlin kann das noch besser. Packt die Chance beim Schopf – es kostet ja nüscht!