Ein tödlicher Kellerbrand erschütterte gestern Abend den Harburger Stadtteil Eißendorf. Bei dem Feuer in einem Mehrfamilienhaus an der Straße Goldene Wiege kam ein Mensch ums Leben, drei weitere Personen wurden verletzt. Die Feuerwehr Hamburg rückte gegen 19:30 Uhr mit einem Großaufgebot an, als Anwohner den beißenden Rauch bemerkten, der aus dem Keller in die Wohnungen zog.
«Als wir eintrafen, war bereits das gesamte Treppenhaus verraucht», berichtet Einsatzleiter Torsten Schmidt. «Mehrere Bewohner standen an den Fenstern und riefen um Hilfe.» Die Flammen hatten sich rasant ausgebreitet und den Fluchtweg durch das Treppenhaus abgeschnitten. Einige Bewohner mussten mit Drehleitern aus den oberen Stockwerken gerettet werden.
Bei der Durchsuchung des Kellers fanden die Rettungskräfte eine leblose Person, für die jede Hilfe zu spät kam. Die drei Verletzten erlitten Rauchgasvergiftungen und wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Ihr Zustand ist nach Angaben der Ärzte stabil.
Was mir bei dieser Tragödie wieder bewusst wurde: In solchen Altbauten breitet sich Rauch erschreckend schnell aus. Die meisten Opfer bei Wohnungsbränden sterben nicht durch Flammen, sondern durch giftige Rauchgase – oft im Schlaf, ohne je aufzuwachen.
Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Erste Hinweise deuten auf einen technischen Defekt hin, doch die genaue Ursache bleibt vorerst unklar. Für die 16 betroffenen Familien hat das Bezirksamt Harburg Notunterkünfte organisiert.
Diese Tragödie erinnert uns daran, wie wichtig funktionierende Rauchmelder und freie Fluchtwege sind. In Hamburg wurden allein im letzten Jahr über 140 Menschen bei Wohnungsbränden verletzt. Könnten regelmäßigere Kontrollen in Kellerräumen solche Unglücke verhindern?