Die Löwen müssen einen weiteren schmerzhaften Rückschlag verkraften. Stürmer Sigurd Haugen, der bereits seit mehreren Wochen mit Schmerzen im Knie zu kämpfen hatte, wurde nun operiert und fällt für die kommenden Partien aus. Für Trainer Argirios Giannikis ein herber Verlust, denn der 26-jährige Norweger war in dieser Saison mit fünf Treffern einer der wenigen konstanten Lichtblicke im sonst so wechselhaften Offensivspiel der Münchner.
Haugen hatte bereits beim 2:1-Erfolg gegen Ingolstadt sichtlich Probleme und musste angeschlagen ausgewechselt werden. Nach dem Spiel gegen Verl, bei dem er trotz Beschwerden noch einmal in die Zähne biss, folgte nun die Entscheidung für einen arthroskopischen Eingriff. «Wir haben gemeinsam mit den Ärzten entschieden, dass eine Operation die beste Lösung ist», erklärte Sportgeschäftsführer Christian Pohl. «Lieber jetzt der Eingriff als ein monatelanges Herumdoktern.»
Die Ausfallzeit wird auf drei bis vier Wochen geschätzt – ein schlechtes Timing für die Sechziger, die gerade erst wieder Fahrt aufgenommen hatten. Mit dem aktuell zehnten Tabellenplatz und 18 Punkten liegen die Löwen nur vier Punkte hinter den Aufstiegsplätzen, aber auch nur sechs Zähler vor der Abstiegszone. Die Situation ist typisch für die 3. Liga: Ein paar gute Spiele, und man ist oben dabei, eine kleine Negativserie, und es wird unten brenzlig.
Zumindest kann Giannikis auf die Rückkehr von Routinier Kevin Volland hoffen, der seine Muskelverletzung auskuriert hat und bereits wieder im Mannschaftstraining ist. «Kevin gibt uns Stabilität und Erfahrung. Seine Präsenz allein hilft den jungen Spielern», so der Coach. Für die nächsten Wochen werden aber wohl Julian Guttau und Joël Zwarts die Hauptlast im Angriff tragen müssen.
Die Fans im Grünwalder Stadion bleiben jedenfalls optimistisch. «Haugen fehlt uns natürlich, aber wir haben schon andere Verletzungswellen überstanden», meint Löwen-Urgestein Herbert Mayer (72), der seit über 50 Jahren zu jedem Heimspiel kommt. «Typisch 1860 – nie langweilig, immer mit Herzschmerz.» Und damit trifft er genau den Nerv des Traditionsvereins, der seinen Anhängern in dieser Saison wieder einmal eine emotionale Berg- und Talfahrt bietet.