Die digitale Sportwelt in Kiel blickt nervös auf die Personalsituation der KSV Holstein. Der isländische Flügelflitzer Hólmbert Friðjónsson Bernhardsson fällt für das kommende Zweitligaspiel gegen Dynamo Dresden verletzungsbedingt aus. Der 23-Jährige zog sich im Training eine Muskelverletzung zu, wie Trainer Marcel Rapp gestern auf der digitalen Pressekonferenz mitteilte.
«Bernhardssons Explosivität ist für unser Spiel entscheidend. Die Tracking-Daten zeigen, dass er in den letzten fünf Spielen durchschnittlich 11,3 Kilometer pro Partie gelaufen ist – mit Spitzenwerten von bis zu 34 km/h», erklärt Rapp. Ein herber Verlust für die Störche, die aktuell um den Anschluss an die Aufstiegsplätze kämpfen.
Die Verletzungsproblematik beschleunigt jetzt einen Trend, der sich bei vielen Vereinen abzeichnet: Die Integration von Nachwuchstalenten wird durch Datenanalyse unterstützt. Holstein setzt auf den 18-jährigen Lukas Behrens aus der U19, dessen Leistungsdaten die Scouts beeindruckt haben. Der Youngster trainiert seit dieser Woche mit den Profis und könnte gegen Dresden sein Debüt feiern.
Jugenddirektor Finn Jaensch betont: «Unsere Talentidentifikation basiert heute auf einer Kombination aus klassischer Sichtung und modernen Performance-Metrics. Bei Lukas haben sowohl die Augen unserer Trainer als auch die Analysesoftware angeschlagen.»
Spannend ist die Entwicklung auch vor dem Hintergrund des neuen Player-Tracking-Systems, das die Kieler seit diesem Sommer einsetzen. Ob die Datenrevolution den Störchen hilft, die Verletztenmisere zu kompensieren? Am Samstag werden wir es im Holstein-Stadion erleben, wo das Mobiltelefon mittlerweile genauso zum Fan-Erlebnis gehört wie Bratwurst und Bier.