Der rote Radweg an der Düsseldorfer Friedrichstraße ist seit seiner Fertigstellung ein Ärgernis für Radfahrende. Gerade einmal 1,85 Meter misst der Streifen an seiner schmalsten Stelle – deutlich weniger als die vorgeschriebenen 2,30 Meter. Ein Vermessungsfehler, wie die Stadt nun einräumt. Betroffen ist ein 400 Meter langer Abschnitt zwischen Adersstraße und Kirchfeldstraße.
«Das ist wirklich ärgerlich«, sagt Florian Reeh vom ADFC Düsseldorf. «Auf einem zu schmalen Radweg können Radfahrer nicht sicher aneinander vorbeifahren. Das führt zu gefährlichen Situationen.» Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club fordert seit Jahren den konsequenten Ausbau der Radinfrastruktur in der Landeshauptstadt.
Die Stadt bestätigt den Fehler auf Anfrage. «Bei der Planung wurde mit falschen Maßen gearbeitet», erklärt Mobilitätsdezernent Jochen Kral. Die Vermessung der Straße erfolgte offenbar nicht sorgfältig genug. Nun müsse man Lösungen finden, den Radweg nachträglich zu verbreitern oder andere Maßnahmen zu ergreifen.
Für die Düsseldorfer Radfahrenden ist die Panne besonders frustrierend, da die Friedrichstraße eine wichtige Verbindung im Radverkehrsnetz darstellt. Der Radweg wurde erst im vergangenen Sommer fertiggestellt. Die Bauarbeiten hatten sich über Monate hingezogen.
Als ich mir die Situation vor Ort anschaue, wird das Problem deutlich. Ein Lastenrad und ein normales Fahrrad passen kaum aneinander vorbei. «Das ist ein Witz», schimpft eine Radfahrerin, die täglich hier entlangfährt. «Da werden Millionen investiert, und dann klappt nicht einmal die Vermessung.»
Die Stadt prüft nun, ob Parkplätze entfallen müssen, um den Radweg nachträglich zu verbreitern. Mobilitätsexperten bezweifeln allerdings, dass dies ohne größere Umbauarbeiten möglich ist. Eine teure Fehlplanung, die das Vertrauen in die Verkehrswendepolitik der Stadt weiter erschüttert. Bleibt zu hoffen, dass bei künftigen Radwegprojekten genauer nachgemessen wird.