In Berlin sind in diesem Jahr bisher 20,5 Kilometer neue Radwege entstanden – deutlich mehr als im Vorjahr, aber weniger als ursprünglich geplant. Die Mobilitätsverwaltung wollte eigentlich 26,5 Kilometer schaffen, musste aber wegen Personalmangels, komplizierter Planungsverfahren und Verzögerungen bei Bauarbeiten zurückstecken.
Besonders im Fokus stand der Ausbau sogenannter «geschützter Radfahrstreifen«, die durch Poller oder andere Barrieren vom Autoverkehr getrennt sind. «Wir haben gezielt in die Sicherheit der Radfahrenden investiert», erklärt Mobilitätssenatorin Ute Bonde. Die neuen Strecken verteilen sich über mehrere Bezirke, mit Schwerpunkten in Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg.
Als Reporterin habe ich mir einige der neuen Radwege angesehen. Was auffällt: Die Qualität hat sich verbessert. Vorbei sind die Zeiten, in denen provisorische Markierungen als Dauerlösung herhalten mussten. Die neuen Strecken sind breiter, besser markiert und durch bauliche Maßnahmen vom Autoverkehr getrennt.
Radfahrverbände begrüßen den Fortschritt, kritisieren jedoch das Tempo. «Bei diesem Ausbautempo bräuchten wir noch Jahrzehnte für ein vollständiges Radnetz», sagt Carola Weber vom ADFC Berlin. Die Verkehrsbehörde verspricht für 2025 eine Beschleunigung und plant 30 weitere Kilometer.
Für die Mobilität in unserer Hauptstadt ist dieser Ausbau entscheidend. Er zeigt einen langsamen, aber stetigen Wandel im Stadtbild. Die Frage bleibt: Reicht das Tempo aus, um mit der wachsenden Zahl von Radfahrenden Schritt zu halten?