In Dortmund wächst eine merkwürdige Stimmung. Der BVB steht nach sieben Spieltagen mit 14 Punkten gut da, ist im Pokal weiter und startete mit vier Punkten aus zwei Spielen stark in die Champions League. Trotzdem herrscht Unzufriedenheit – bei Fans, in den Medien und offenbar auch innerhalb des Teams.
Die Zahlen sprechen eigentlich eine klare Sprache: Der BVB hat in dieser Saison bereits fünf Pflichtspiele gewonnen. Besonders beeindruckend war der 7:1-Kantersieg gegen Celtic Glasgow. Doch die sportliche Realität fühlt sich für viele anders an. «Wir gewinnen momentan, aber es gibt kaum jemanden, der richtig zufrieden ist», erklärt Ex-BVB-Profi Nuri Sahin nach dem mühsamen 1:0 gegen St. Pauli.
Woran liegt das? Die Dortmunder Spiele wirken oft uninspiriert, die Siege teils glücklich. Besonders im letzten Drittel fehlt die Durchschlagskraft, was angesichts der Offensivqualität im Kader verwundert. Seit dem Abgang von Jude Bellingham scheint das verbindende Element zu fehlen. Trainer Nuri Sahin steht vor der Herausforderung, aus hochtalentierten Einzelspielern eine funktionale Einheit zu formen.
Die Erwartungshaltung in Dortmund ist immens. Nach der dramatisch verspielten Meisterschaft 2023 und dem Champions League-Finale 2024 sehnen sich die Fans nach mehr als nur soliden Ergebnissen – sie wollen mitreißenden Fußball sehen. Marcel Sabitzer bringt es auf den Punkt: «Wir müssen besser spielen, das ist klar. Aber am Ende zählen die Ergebnisse.»
Die Frage bleibt: Kann der BVB seine Form stabilisieren und neben den Ergebnissen auch mit der Spielweise überzeugen? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Sahin die richtige Balance zwischen Effizienz und Spielfreude findet. Denn am Ende wird in Dortmund nicht nur gezählt, wie viele Punkte man holt, sondern auch wie man sie erspielt.