Die Straßen Dortmunds wurden gestern zur Bühne einer eindrucksvollen Fan-Demonstration. Über 5.000 Gladbach-Anhänger marschierten geschlossen vom Hauptbahnhof zum Signal Iduna Park. Das Bundesliga-Duell zwischen Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach war als Hochrisikospiel eingestuft worden, was einen massiven Polizeieinsatz nach sich zog.
Die Polizei hatte sich auf einen Großeinsatz vorbereitet. «Wir begleiten die Fangruppen mit starker Präsenz, um die Sicherheit aller zu gewährleisten«, erklärte Einsatzleiter Martin Schulz. Tatsächlich flankierten Hundertschaften den Marsch auf beiden Seiten, während Polizeihubschrauber die Lage aus der Luft überwachten.
Was mich bei solchen Einsätzen immer wieder beeindruckt, ist die Choreografie des Ganzen. Die Fans singen, schwenken Fahnen – eine Einheit in Schwarz-Weiß-Grün. Die Polizei wiederum bewegt sich wie ein eigener Organismus um die Menschenmenge herum.
Anwohner beobachteten das Geschehen mit gemischten Gefühlen. «Es ist laut, aber friedlich«, meinte Kiosk-Besitzer Klaus Weber, der sein Geschäft nahe der Fan-Route betreibt. «Solange alles ruhig bleibt, ist das für uns sogar gut fürs Geschäft.»
Die Fan-Rivalität zwischen beiden Vereinen hat eine lange Geschichte. In den letzten Jahren kam es wiederholt zu Auseinandersetzungen, weshalb die Behörden diesmal besonders wachsam waren. Bislang verlief der Tag jedoch weitgehend friedlich – ein gutes Zeichen für den deutschen Fußball, bei dem die Stimmung in den Stadien zählt, aber Gewalt keinen Platz haben sollte.