In der Nacht zu Mittwoch sorgte ein Großeinsatz für Aufregung am Hamburger Mittelweg. Ein festliches Dinner im nobelitalienischen Restaurant L’Osteria endete abrupt, als mehrere Gäste über Atemwegsreizungen und Hustenattacken klagten. Die Feuerwehr rückte mit 25 Einsatzkräften an, nachdem um 23:20 Uhr der Notruf einging.
Der Verdacht fiel schnell auf freigesetztes Reizgas im Innenraum des beliebten Restaurants. «Wir mussten sofort reagieren, denn solche Symptome können verschiedene Ursachen haben und im schlimmsten Fall gefährlich werden», erklärte Einsatzleiter Torsten Wegner vor Ort. Insgesamt wurden 13 Menschen vom Rettungsdienst untersucht.
Was mich besonders beeindruckte, war die Ruhe der Restaurantgäste trotz der ungewöhnlichen Situation. In meinen Jahren als Reporterin habe ich selten eine so kontrollierte Evakuierung gesehen – vielleicht liegt das am Hamburger Understatement, selbst in Notlagen die Fassung zu bewahren.
Nach intensiver Suche konnten die Einsatzkräfte keine gefährlichen Substanzen nachweisen. Die Feuerwehr lüftete das Restaurant gründlich durch. Glücklicherweise musste niemand ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ein Sprecher der Polizei bestätigte später: «Wir ermitteln nun, ob es sich um einen dummen Streich handelte oder ob das Reizgas versehentlich freigesetzt wurde.»
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Einsätze wegen Reizgasvorfällen in Hamburgs Gastronomie. Bleibt zu hoffen, dass sich solche Vorfälle nicht zu einem unangenehmen Trend entwickeln – denn Hamburgs Restaurantszene hat wahrlich Besseres verdient als unfreiwillige Feuerwehrbesuche.