In Köln-Nippes hat in der Nacht zum Sonntag ein Sprengsatz auf einem geparkten Auto schweren Schaden angerichtet. Die Detonation ließ Anwohner gegen 3:15 Uhr aus dem Schlaf schrecken. Polizeiangaben zufolge wurde niemand verletzt, obwohl die Explosion mehrere Autos und angrenzende Gebäude beschädigte. Die Ermittler vermuten einen Bezug ins Rockermilieu, da der betroffene Fahrzeughalter bereits früher Ziel ähnlicher Angriffe war.
Die Polizei riegelte den Explosionsort im Stadtteil Nippes weiträumig ab. Die Spurensicherung fand eindeutige Hinweise auf einen gezielt platzierten Sprengsatz. «Wir haben es mit einem gezielten Anschlag zu tun, nicht mit einem zufälligen Vorfall», erklärte ein Polizeisprecher vor Ort. Eine Spezialeinheit des LKA unterstützt die Ermittlungen. Seit Jahren beobachten die Behörden in Köln immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Rockergruppen.
Der Fahrzeugbesitzer steht nach meinen Informationen schon länger im Visier der Ermittler. Als ich vor zwei Jahren über einen ähnlichen Vorfall in Köln-Mülheim berichtete, tauchte sein Name bereits in den Akten auf. Anwohner zeigten sich erschüttert. «Ich wohne seit 30 Jahren hier, aber so etwas habe ich noch nie erlebt», sagte mir eine 68-jährige Nachbarin, die den Knall hörte.
Die Behörden befürchten nun weitere Vergeltungsaktionen. Die jüngsten Entwicklungen deuten auf eine neue Eskalationsstufe in den Konflikten der Rockerszene hin. Was als Revierkämpfe begann, mündet zunehmend in gefährliche Anschläge, die auch Unbeteiligte gefährden könnten.