In Waldkraiburg bei München wurde gestern Abend ein 25-jähriger Supermarkt-Mitarbeiter durch einen Schuss schwer verletzt. Zwei maskierte Täter überfielen gegen 20:15 Uhr einen Lebensmittelmarkt in der Siemensstraße und forderten Bargeld. Als sich der Angestellte wehrte, schoss einer der Räuber auf ihn. Die Täter flüchteten ohne Beute in unbekannte Richtung. Eine sofort eingeleitete Großfahndung mit Polizeihubschrauber blieb bislang erfolglos.
Der verletzte Mann wurde noch vor Ort notärztlich versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. «Sein Zustand ist stabil, aber die Verletzungen sind schwerwiegend», erklärte Polizeisprecherin Eva Müller gegenüber Journalisten. Die Ermittler suchen nun dringend nach Zeugen, die gestern zwischen 20 und 21 Uhr verdächtige Beobachtungen gemacht haben.
Nach ersten Erkenntnissen waren die Täter zwischen 1,70 und 1,80 Meter groß und dunkel gekleidet. Einer trug eine auffällige rote Kapuzenjacke. «In meinen 18 Jahren Berichterstattung in der Region habe ich selten einen so brutalen Überfall erlebt», bemerke ich am Tatort, wo sich noch am Morgen danach geschockte Anwohner versammeln.
Die Kriminalpolizei Mühldorf hat eine Sonderkommission eingerichtet. Solche bewaffneten Überfälle sind in der sonst beschaulichen 13.000-Einwohner-Stadt Waldkraiburg äußerst selten. Der Fall weckt Erinnerungen an eine Serie von Anschlägen im Jahr 2020, als ein Extremist mehrere türkische Geschäfte attackierte. Mehr Informationen bei der Polizei Oberbayern.
Werden wir in unseren kleinen Städten wirklich unsicherer? Die Kriminalstatistik spricht dagegen – und doch hinterlässt jeder solche Vorfall tiefe Spuren im Sicherheitsempfinden der Menschen vor Ort.