Die Hauptstadt hält den Atem an. Nach 35 Jahren Bundesliga-Geschichte stehen die Füchse Berlin kurz vor ihrem ersten deutschen Meistertitel. Mit nur noch drei verbleibenden Spielen und vier Punkten Vorsprung auf Verfolger Flensburg könnte der Traum bald Wirklichkeit werden. «Was hier gerade passiert, ist eigentlich undenkbar», gesteht Trainer Jaron Siewert, der selbst noch immer ungläubig wirkt.
Der Weg zum möglichen Titel ist das Ergebnis jahrelanger Aufbauarbeit. Die Berliner haben sich von einem Mittelklasse-Team zu einem europäischen Spitzenclub entwickelt. Die Mischung aus erfahrenen Führungsspielern wie Mathias Gidsel und dem aufstrebenden Talent Nils Lichtlein erweist sich als goldrichtig. «Wir haben die perfekte Balance gefunden», erklärt Sportvorstand Stefan Kretzschmar. «Unsere Datenanalyse zeigt, dass wir in dieser Saison die konstanteste Mannschaft der Liga sind.»
Besonders beeindruckend ist die Heimstärke der Füchse. In der Max-Schmeling-Halle verloren sie nur ein einziges Spiel. Die Fans verwandeln die Arena regelmäßig in einen Hexenkessel. Der Zuschauerschnitt ist mit 8.735 Besuchern so hoch wie nie zuvor. Die Fan-App der Füchse verzeichnet über 50.000 Downloads – ein deutliches Zeichen für die wachsende Handball-Begeisterung in Berlin.
Die Auswirkungen gehen weit über den Sport hinaus. «Ein Meistertitel würde der gesamten Sportlandschaft in Berlin einen Schub geben», sagt Sportsenator Michael Jahr. Die sozialen Medien der Füchse explodieren förmlich. Ihre TikTok-Videos erreichen regelmäßig über eine Million Views, insbesondere bei der jungen Zielgruppe.
Wie werden die Füchse mit dem Druck der letzten Spiele umgehen? Können sie die historische Chance nutzen? Eins ist klar: Berlin fiebert mit und träumt vom ersten Handball-Meistertitel der Vereinsgeschichte. Am Ende könnte die Frage stehen, ob diese Erfolgsgeschichte nur der Anfang einer neuen Berliner Handball-Ära ist.