Die Morgendämmerung am Bahnhaltepunkt Düsseldorf-Angermund wurde heute durch ein tragisches Unglück überschattet. Ein 29-jähriger Mann wurde gegen 5:45 Uhr von einem durchfahrenden Regionalexpress erfasst und tödlich verletzt. Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei soll der Mann die Gleise unerlaubt überquert haben, als der Zug mit hoher Geschwindigkeit die Station passierte.
Der Zugführer leitete sofort eine Notbremsung ein, konnte den Zusammenstoß jedoch nicht mehr verhindern. «In solchen Momenten sind Lokführer machtlos», erklärte ein Sprecher der Deutschen Bahn. «Die Bremswege bei Zügen betragen selbst bei einer Notbremsung mehrere hundert Meter.» Für den jungen Mann kam jede Hilfe zu spät.
Am Bahnsteig wartende Pendler wurden Zeugen des Unfalls. Einige standen sichtlich unter Schock. Notfallseelsorger waren schnell vor Ort, um Betreuung anzubieten. Eine Frau, die den Unfall miterlebte, berichtete mit zitternder Stimme: «Es ging alles so schnell. Erst der laute Signalton, dann die Bremsen.»
Solche Vorfälle habe ich in meiner Berichterstattung leider schon öfter erlebt. Besonders erschütternd ist immer die Tragweite für alle Beteiligten – für Angehörige, Zeugen und nicht zuletzt für den Lokführer, der nun psychologische Betreuung erhält.
Die Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Duisburg war für die Dauer der Unfallaufnahme und Spurensicherung für etwa zwei Stunden gesperrt. Der Fernverkehr wurde umgeleitet, im Nahverkehr kam es zu erheblichen Verspätungen und Teilausfällen.
Die Bundespolizei erinnert eindringlich daran, dass das Überqueren von Gleisen lebensgefährlich ist. Züge nähern sich fast lautlos und werden in ihrer Geschwindigkeit oft unterschätzt. Jährlich sterben in Deutschland mehrere Dutzend Menschen bei ähnlichen Unfällen. Ein Moment der Unachtsamkeit kann tödliche Folgen haben.