Der Traum vom Bundesliga-Aufstieg des 1. FC Köln könnte durch einen nächtlichen Aussetzer seines Torjägers ernsthaft gefährdet sein. Nach einer heftigen Auseinandersetzung in einer Kölner Bar steht Davie Selke, mit bisher 15 Saisontoren der wichtigste Offensivspieler der Geißböcke, vor möglichen internen Konsequenzen. Der Vorfall kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt – mitten im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga.
«Natürlich bin ich enttäuscht», erklärte Trainer Friedhelm Funkel auf der Pressekonferenz vor dem wichtigen Auswärtsspiel in Braunschweig. «Solche Vorfälle können wir in unserer Situation absolut nicht gebrauchen. Wir haben intern darüber gesprochen, und Davie weiß, dass er einen Fehler gemacht hat.» Gleichzeitig betonte der erfahrene Coach: «Wir werden jetzt aber nicht den Stab über ihn brechen. Er ist und bleibt ein wichtiger Teil unserer Mannschaft.»
Laut Augenzeugenberichten soll Selke nach dem letzten Heimsieg gegen Magdeburg in einer Bar in der Kölner Innenstadt mit mehreren Personen aneinandergeraten sein. Ein zunächst verbaler Streit eskalierte offenbar schnell zu einer handfesten Auseinandersetzung. Die Polizei bestätigte einen Einsatz, ohne jedoch Namen zu nennen.
Für den FC könnte der Zeitpunkt kaum ungünstiger sein. Mit nur noch drei ausstehenden Spielen und einem knappen Vorsprung auf die Verfolger steht der Klub kurz vor der direkten Rückkehr ins Oberhaus. Ob Selke für das kommende Spiel gesperrt wird, ließ Funkel offen: «Wir entscheiden das nach dem Abschlusstraining. Fakt ist: Wir brauchen jeden Spieler, der voll fokussiert ist.»
In der Mannschaft scheint der Vorfall bereits abgehakt. Kapitän Florian Kainz versicherte: «So etwas ist nie gut, aber wir stehen als Team zusammen. Davie hat sich entschuldigt, und jetzt konzentrieren wir uns gemeinsam auf das, was auf dem Platz passiert.»