Die lang ersehnte Regenwelle erreicht Deutschland nach Wochen der Trockenheit. In Hamburg fielen gestern 12 Liter pro Quadratmeter, deutschlandweit waren es laut Deutschem Wetterdienst durchschnittlich 8 bis 15 Liter. Ein Tropfen auf den heißen Stein – denn für eine echte Entspannung der Dürresituation reicht das nicht.
«Der kurze Regenschauer ist nur eine oberflächliche Erleichterung», erklärt Prof. Hans Weber vom Institut für Klimafolgenforschung. «Die tieferen Bodenschichten bleiben weiterhin viel zu trocken. Wir bräuchten wochenlang gleichmäßigen Niederschlag.»
Besonders betroffen sind Landwirte. Bei meinem Besuch in Baden-Württemberg letzte Woche zeigte mir Bauer Michael Schneider seine vertrockneten Felder. «Wir haben 40 Prozent weniger Ertrag als üblich. Dieser kurze Regen hilft kaum.»
Der Deutsche Wetterdienst warnt zudem vor lokalen Unwettern: Die plötzlichen Starkregen auf ausgetrockneten Böden können zu Überflutungen führen, besonders in städtischen Gebieten. Der Boden nimmt das Wasser nicht schnell genug auf.
Die moderate Abkühlung bleibt nur von kurzer Dauer. Ab Mitte nächster Woche steigen die Temperaturen wieder auf über 30 Grad. Meteorologen rechnen mit einem überdurchschnittlich heißen und trockenen Sommer. Ein Umstand, der uns alle zum Nachdenken über unseren Wasserverbrauch bringen sollte.
Mehr Informationen zur regionalen Niederschlagsverteilung beim Deutschen Wetterdienst.