Nach dem tödlichen Messerangriff beim Bielefelder Stadtfest am Samstag hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Ein 25-jähriger Afghane erstach einen 30-jährigen Mann und verletzte fünf weitere Personen schwer, bevor Polizeibeamte ihn durch Schüsse stoppten. Laut Ermittlern gibt es Hinweise auf ein islamistisches Motiv – der Verdächtige soll während der Tat religiöse Parolen gerufen haben.
Der Angriff ereignete sich mitten im Festtrubel und löste Panik unter den Besuchern aus. Eine Szene, die mich an ähnliche Vorfälle in Solingen und Mannheim erinnert, die ich in meiner journalistischen Laufbahn begleitet habe. Die Wucht solcher Ereignisse trifft Gemeinden oft doppelt – durch den unmittelbaren Schock und die nachfolgenden gesellschaftlichen Spannungen.
«Wir gehen von einem terroristischen Hintergrund aus», erklärte die Karlsruher Behörde gestern. Der Verdächtige kam 2022 nach Deutschland und hatte einen Schutzstatus. Oberbürgermeister Pit Clausen sprach von «einem der dunkelsten Tage in der Geschichte Bielefelds» und kündigte Trauerveranstaltungen an.
Zeugen berichten, wie schnell Einsatzkräfte vor Ort waren. «Die Polizei hat vermutlich durch ihr beherztes Eingreifen noch Schlimmeres verhindert», sagte eine Augenzeugin. Der Tatverdächtige befindet sich schwer verletzt im Krankenhaus.
Die Tat wirft erneut Fragen zur Sicherheit bei öffentlichen Veranstaltungen auf. In diesem milden Herbst, wo überall Menschen draußen feiern, schwingt nun wieder die bange Frage mit: Wie schützen wir Freiheit und Sicherheit gleichermaßen? Die Antwort darauf wird unsere Gesellschaft noch lange beschäftigen.