Die historischen Gaslaternen in Düsseldorf-Heerdt leuchten bald in einem neuen Licht. Seit dieser Woche rüstet die Stadt die traditionellen Laternen auf moderne LED-Technik um. Betroffen sind zunächst rund 190 Leuchten in den Straßen des Stadtteils. Nach Angaben der Stadtverwaltung soll die Umrüstung bis Ende Juni abgeschlossen sein – ein Schritt, der sowohl Klima als auch Stadtkasse entlasten soll.
Die alten Gaslaternen verbrauchen bis zu zehnmal mehr Energie als die neuen LED-Modelle. «Mit der Umrüstung sparen wir jährlich etwa 80 Prozent der Energiekosten pro Laterne», erklärt Umweltdezernentin Helga Stulgies. Die neuen Leuchten behalten dabei das charakteristische warmgelbe Licht und die historische Optik – ein wichtiger Punkt für viele Anwohner, die ich vor Ort treffen konnte.
Bereits seit 2018 läuft das Umrüstungsprogramm in Düsseldorf. Von den einst 18.000 Gaslaternen wurden bisher etwa 4.300 modernisiert. «Wir gehen behutsam vor und bewahren das besondere Ambiente unserer Stadt», betont Oberbürgermeister Stephan Keller im Gespräch mit der Rheinischen Post.
Nicht alle Bürger sind jedoch mit den Veränderungen einverstanden. In den Sozialen Medien formiert sich Widerstand. «Die Gasleuchten gehören zum Stadtbild wie der Rhein zu Düsseldorf», sagt Karl-Heinz Müller vom Verein «Gaslicht-Kultur«.
Bei meinem Rundgang durch Heerdt fällt mir die Stimmung zwischen Nostalgie und Zukunftsblick auf. Während ältere Anwohner den Verlust der Tradition bedauern, sehen jüngere Bewohner die Umrüstung pragmatisch: «Die Original-Optik bleibt ja erhalten – und fürs Klima ist es besser», meint eine junge Mutter, die ich mit ihrem Kind im Stadtteil treffe.
Die Umrüstung ist ein Balance-Akt zwischen Klimaschutz und Stadtgeschichte. Während Düsseldorf modernisiert, hält es gleichzeitig an seiner Identität fest. Vielleicht liegt genau darin die Zukunft unserer Städte: das Bewahren von Tradition im neuen, nachhaltigeren Gewand.