Der Japan-Tag lockte gestern wieder hunderttausende Besucher an den Düsseldorfer Rhein. Bei strahlendem Sonnenschein verwandelte sich die Rheinpromenade in ein Meer aus bunten Kostümen, Manga-Figuren und japanischen Köstlichkeiten. Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 600.000 Menschen – deutlich mehr als im Vorjahr.
«Der Japan-Tag ist nicht nur ein Fest, sondern eine wichtige Brücke zwischen den Kulturen», sagte Oberbürgermeister Stephan Keller bei der Eröffnung. Düsseldorf beherbergt mit etwa 8.500 Japanern die größte japanische Gemeinde Deutschlands und wird oft als «Klein-Tokio am Rhein» bezeichnet.
Besonders auffällig: Die aufwendigen Cosplay-Kostüme. Hunderte Fans verwandelten sich in ihre liebsten Anime-Charaktere. «Ich habe drei Monate an meinem Kostüm gearbeitet», erzählte die 19-jährige Marie aus Köln, die als Sailor Moon verkleidet war. «Die Reaktionen der Leute sind es wert.»
Auf den Bühnen entlang der Promenade wechselten sich traditionelle Taiko-Trommelaufführungen mit modernen J-Pop-Konzerten ab. In der Altstadt bildeten sich lange Schlangen vor den Ständen mit Takoyaki, Ramen und Bubble Tea.
Als ich am späten Nachmittag durch die Menschenmenge schlenderte, traf ich auf Familien, die gemeinsam Origami falteten, und auf Kampfkunst-Vorführungen, die Jung und Alt gleichermaßen faszinierten. «Wir kommen jedes Jahr», sagte Herr Tanaka, der seit 15 Jahren in Düsseldorf lebt. «Es ist ein Stück Heimat für uns.»
Der krönende Abschluss war das 25-minütige Feuerwerk über dem Rhein, das unter dem Motto «Vier Jahreszeiten in Japan» stand. Tausende Smartphones richteten sich gleichzeitig zum Himmel, als die ersten Raketen in Kirschblütenform aufstiegen.
Nach dem Fest ist vor dem Fest: Die Planungen für den Japan-Tag 2026 haben bereits begonnen. Wie die Stadt mitteilte, soll das Programm dann noch stärker auf nachhaltige Aspekte setzen. Ein Gedanke, der in Zeiten des Klimawandels auch die japanisch-deutsche Freundschaft auf eine neue Ebene heben könnte.