Das «kleine» Arminia Bielefeld im DFB-Pokalfinale? Was vor dieser Saison als absurdes Gedankenspiel abgetan worden wäre, könnte nun tatsächlich Realität werden. Der Zweitligist aus Ostwestfalen steht sensationell im Halbfinale des DFB-Pokals und träumt vom ganz großen Coup. Eine Geschichte, die das Fußballherz höher schlagen lässt.
Die Bielefelder haben einen erstaunlichen Weg hingelegt. Als Underdog besiegte die Arminia in der zweiten Runde den Bundesligisten VfB Stuttgart mit 1:0 und ließ anschließend mit einem spektakulären 3:2 gegen Werder Bremen aufhorchen. Im Viertelfinale folgte dann der vorläufige Höhepunkt: Ein dramatischer Sieg im Elfmeterschießen gegen Bayer Leverkusen, das in der Bundesliga derzeit alles in Grund und Boden spielt.
«Was wir hier erleben, ist einfach unglaublich«, schwärmt Kapitän Fabian Klos. «Diese Pokalreise schweißt die Mannschaft und die ganze Stadt zusammen. Wir spüren, wie Bielefeld hinter uns steht.» Die Euphorie ist greifbar. Während der Liga-Alltag eher durchwachsen läuft, entwickelt sich der Pokal zur großen Bühne für den Klub von der Alm.
Trainer Mitch Kniat hat aus seiner Mannschaft eine verschworene Einheit gemacht. «Im Pokal kann jeder jeden schlagen – das ist unser Mantra», erklärt der Coach. «Die Jungs glauben an sich, und mit unseren Fans im Rücken können wir auch im Halbfinale überraschen.» Nun wartet mit Kaiserslautern ein weiterer Zweitligist, was die Finalträume nur noch realistischer macht.
Die Vorfreude auf das Halbfinale ist riesig. Ganz Bielefeld fiebert mit. Ob die Reise tatsächlich bis nach Berlin führt? In einer Saison, in der die Pokalsensationen Hochkonjunktur haben, wäre es die perfekte Krönung für einen Verein, der so oft belächelt wurde. Und vielleicht schreibt die Arminia ja wirklich das nächste Fußballmärchen – von der Alm bis ins Olympiastadion.