Aschaffenburg geht ab 1. Juni einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung. Die Stadt stellt ihr amtliches Mitteilungsblatt auf eine digitale Version um – ein Wandel, der nicht nur die Umwelt schont, sondern auch den Zugang zu städtischen Informationen erleichtert. Nach Angaben der Stadtverwaltung werden jährlich etwa 625.000 Blatt Papier eingespart, was ungefähr 75 Bäumen entspricht.
Die Umstellung kommt nicht überraschend. Schon seit Monaten beobachte ich in vielen bayerischen Kommunen diesen Trend. In Aschaffenburg wird das digitale Amtsblatt künftig jeden Donnerstag auf der städtischen Webseite erscheinen – kostenfrei und ohne Anmeldung zugänglich für alle Bürgerinnen und Bürger.
«Die Digitalisierung bietet uns die Chance, Verwaltungsprozesse bürgerfreundlicher zu gestalten», erklärt Oberbürgermeister Jürgen Herzing. Für Menschen ohne Internetzugang hat die Stadt vorgesorgt: In allen Verwaltungsgebäuden und in der Stadtbibliothek werden öffentliche Computer bereitgestellt, an denen das Amtsblatt eingesehen werden kann.
Besonders praktisch: Interessierte können einen E-Mail-Benachrichtigungsdienst abonnieren und erhalten so automatisch das neue Amtsblatt direkt ins Postfach. Als ich vergangene Woche mit Seniorinnen im Aschaffenburger Bürgertreff sprach, zeigten sich viele überraschend offen für die Neuerung. «Mit ein bisschen Hilfe kriege ich das schon hin», meinte die 78-jährige Margarete Schmidt zuversichtlich.
Der Stadtrat hatte die Umstellung bereits im Dezember einstimmig beschlossen. Wer dennoch lieber Papier in der Hand hält, kann in Ausnahmefällen eine gedruckte Version beim Bürgerbüro anfordern. Doch die Frage bleibt: Werden alle Aschaffenburger den digitalen Sprung schaffen? Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Stadt ihre Bürger auf diesem Weg mitnehmen kann.