Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht am heutigen Mittwoch Berlin, und die Hauptstadt steht bereits jetzt unter Hochsicherheit. Wegen der strengen Sicherheitsmaßnahmen wird es zu massiven Verkehrseinschränkungen kommen. Die Polizei Berlin warnt: Zwischen Brandenburger Tor, Schloss Bellevue und Kanzleramt müssen sich Berlinerinnen und Berliner auf spontane Straßensperrungen und Zugausfälle einstellen.
Die Sicherheitsbehörden sprechen von einer «Gefährdungsstufe 1» – die höchste Sicherheitsstufe für Staatsbesuche. Seit gestern Abend haben hunderte Polizisten das Regierungsviertel weiträumig abgeriegelt. Ich habe selbst beobachtet, wie bereits am frühen Morgen Scharfschützen auf den Dächern rund um das Kanzleramt postiert wurden.
«Die Einschränkungen sind notwendig, um die Sicherheit des ukrainischen Präsidenten zu gewährleisten», erklärt ein Sprecher der Berliner Polizei. Besonders betroffen sind die S-Bahn-Linien durch den Tiergarten sowie mehrere Bus- und Straßenbahnlinien. Der Potsdamer Platz wird zeitweise komplett gesperrt sein.
Für die Berliner ist es nicht der erste Besuch Selenskyjs, doch die Sicherheitsmaßnahmen wurden nochmals verschärft. Eine Anwohnerin aus Mitte sagte mir: «Natürlich verstehe ich die Notwendigkeit, aber für viele von uns bedeutet das heute: Homeoffice oder gar nicht zur Arbeit.»
Im Mittelpunkt des Besuchs steht die Unterzeichnung eines bilateralen Sicherheitsabkommens zwischen Deutschland und der Ukraine. Bundeskanzler Scholz will damit ein «starkes Zeichen der Unterstützung» setzen. Angesichts der angespannten Lage an der ukrainischen Front kommt dem Besuch besondere Bedeutung zu.
Der Verkehr in Berlin dürfte sich erst am späten Nachmittag normalisieren, wenn Selenskyj zur nächsten Station seiner Europareise aufbricht. Für die Hauptstädter bleibt bis dahin nur eins: Geduld haben oder alternative Routen finden. In Hamburg hätten wir gesagt: «Da hilft nur Augen zu und durch.«