Die Stadt Hamburg trauert nach einem schweren Verkehrsunfall in Hammerbrook. Am Dienstagmorgen wurde ein 59-jähriger Radfahrer von einem abbiegenden Lastwagen erfasst und lebensgefährlich verletzt. Der Unfall ereignete sich gegen 9 Uhr an der Kreuzung Süderstraße/Nordkanalstraße, als der LKW nach rechts abbiegen wollte.
Vor Ort bot sich Ersthelfern und Rettungskräften ein dramatisches Bild. Der Radfahrer lag unter dem Lastwagen eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. «Die Verletzungen waren so schwerwiegend, dass der Mann noch an der Unfallstelle reanimiert werden musste», berichtet Polizeisprecher Florian Abbenseth. Ein Rettungshubschrauber brachte den Schwerverletzten ins Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Die Unfallstelle in Hammerbrook ist leider kein Einzelfall. Abbiegeunfälle zwischen Lastwagen und Radfahrern gehören zu den gefährlichsten Verkehrssituationen in deutschen Großstädten. Allein in Hamburg gab es im vergangenen Jahr 17 solcher schweren Unfälle mit Radfahrerbeteiligung.
Der 47-jährige LKW-Fahrer erlitt einen Schock und wurde psychologisch betreut. Verkehrsexperte Jens Wolters von der Verkehrswacht Hamburg mahnt: «Trotz technischer Hilfsmittel wie Abbiegeassistenten bleibt der tote Winkel eine tückische Gefahrenquelle.»
Nach meiner Beobachtung hat sich die Verkehrssituation in Hammerbrook in den letzten Jahren deutlich verschärft. Die Zahl der Radfahrer steigt, während gleichzeitig viele Baustellen den Verkehrsraum einengen.
Die Polizei sperrte den Unfallort für mehrere Stunden, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führte. Ein spezielles Unfallaufnahmeteam sicherte Spuren und rekonstruiert nun den genauen Hergang. Die Frage nach der Schuld bleibt offen – wie so oft bei diesen tragischen Unfällen.