Die Industriegeschichte Düsseldorfs ist ab sofort buchstäblich in der Hosentasche erlebbar. Mit einer neuen App können Bürger und Besucher die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt nachvollziehen. Das Forum Kultur und Wirtschaft (FKI) hat nach zweijähriger Entwicklungszeit diese digitale Stadtführung vorgestellt. Sie zeigt an 20 Standorten, wie sich Düsseldorf vom 19. Jahrhundert bis heute wandelte.
Wer die App öffnet, taucht ein in längst vergangene Zeiten. An der Königsallee etwa erfährt man, dass hier früher der Stadtbach floss, an dem Handwerker ihre Waren herstellten. «Wir wollen Geschichte nicht nur bewahren, sondern lebendig machen», erklärt Projektleiter Johannes Müller. Die Nutzer können zwischen verschiedenen Touren wählen oder einzelne Orte gezielt ansteuern.
Besonders spannend sind die historischen Fotos, die man direkt mit der heutigen Ansicht vergleichen kann. Am Wehrhahn etwa stand einst eine riesige Fabrikhalle, während heute moderne Bürogebäude das Stadtbild prägen. An vielen Standorten lassen sich auch kurze Audiobeiträge abspielen – etwa Zeitzeugenberichte oder Erklärungen von Historikern.
Die Stadthistorikerin Dr. Susanne Brandt ist begeistert: «Endlich können wir zeigen, dass Düsseldorf nicht nur als Modestadt bekannt ist, sondern auch eine bedeutende Industriegeschichte hat.» In meinen zwanzig Jahren als Reporterin habe ich selten erlebt, dass Geschichte so zugänglich gemacht wird.
Die kostenlose App ist für iOS und Android verfügbar. Künftig sollen regelmäßig neue Standorte hinzukommen. Welche Geschichte unserer Stadt bleibt unentdeckt, wenn wir nur nach vorne blicken? Die App gibt Antworten und macht neugierig auf mehr.