Die Regenzeit ist noch nicht vorbei – zumindest für den Norden Deutschlands. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor ergiebigen Niederschlägen in den kommenden Tagen. In Teilen Niedersachsens könnten bis Donnerstag bis zu 80 Liter pro Quadratmeter fallen. Das entspricht etwa der Niederschlagsmenge eines ganzen Monats.
Besonders betroffen sind die Regionen zwischen Ems und Weser sowie das südliche Niedersachsen. «Wir beobachten ein Tiefdruckgebiet, das sich nur sehr langsam bewegt und immer wieder neue Regenschauer bringt», erklärt Meteorologe Thomas Meyer vom Deutschen Wetterdienst. Die Böden sind bereits durch die Niederschläge der letzten Wochen gesättigt, was die Gefahr lokaler Überflutungen erhöht.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten eine solche Häufung von Extremwetterereignissen erlebt wie in den letzten Jahren. Was früher als «Jahrhundertereignis» galt, scheint inzwischen fast zum Normalfall zu werden.
Im Süden Deutschlands zeigt sich dagegen ein völlig anderes Bild: Bayern und Baden-Württemberg können sich auf sonnige Tage mit Temperaturen bis zu 25 Grad freuen. «Der Alpenrand wird vom Tiefdruckgebiet kaum beeinflusst», so Meyer weiter. Doch die Experten sind sich einig: Die zunehmenden Wetterextreme sind ein deutliches Zeichen des Klimawandels.
Während im Norden Gummistiefel und Regenschirm unverzichtbar bleiben, können die Menschen in München und Stuttgart ihre Sonnenbrillen auspacken. Das gespaltene Wetterbild zeigt einmal mehr, wie regional unterschiedlich die Auswirkungen des Klimawandels sein können – eine Herausforderung, mit der wir uns vermutlich dauerhaft arrangieren müssen.