Die Klimagruppe Letzte Generation hat für Berlin eine Protestwoche angekündigt, die ab dem 28. September die Hauptstadt in Atem halten könnte. Unter dem Motto Wendepunkt sollen tägliche Aktionen des zivilen Ungehorsams stattfinden. Was das für die Berliner bedeutet? Massive Verkehrsbehinderungen, besonders in der Innenstadt. Laut Polizei werden rund 1.000 Aktivisten erwartet, die Gruppe selbst spricht von «größeren Zahlen als je zuvor».
Bereits seit 2022 sorgt die Letzte Generation mit Klebeaktionen auf Straßen und an Flughäfen für Aufsehen. Die anstehende Protestwoche zielt auf eine andere Klimapolitik ab. «Wir können nicht länger zusehen, wie unsere Zukunft verspielt wird», erklärt Sprecherin Carla Hinrichs. Die Aktivisten fordern einen verbindlichen Plan zum Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030.
Die Berliner Polizei bereitet sich mit einem Großaufgebot vor. «Wir werden mit allen rechtlichen Mitteln gegen Blockaden vorgehen», betont Polizeisprecher Martin Halweg. Verkehrsteilnehmer sollten besonders im Regierungsviertel und auf Hauptverkehrsadern mit Verzögerungen rechnen.
Als ich letztes Jahr über ähnliche Proteste berichtete, sah ich sowohl wütende Autofahrer als auch Menschen, die den Aktivisten Wasser brachten. Diese Spaltung zieht sich durch die Stadt. Eine aktuelle Forsa-Umfrage zeigt: 83 Prozent der Deutschen lehnen die Protestform ab, während 17 Prozent Verständnis äußern.
Was bleibt, ist die Frage, ob solche Aktionen tatsächlich zum Umdenken führen oder nur die Gräben vertiefen. Die kommende Woche wird zeigen, wie Berlin mit dieser Herausforderung umgeht – und ob der selbsternannte «Wendepunkt» tatsächlich eine Wende bringt.