In Dortmund-Aplerbeck sorgt ein Bauzaun um den historischen Lübckerhof für Unruhe unter Anwohnern. Seit einigen Tagen ist das über 300 Jahre alte Fachwerkgebäude großflächig abgesperrt. In sozialen Medien und an Gartenzäunen wird spekuliert: Droht dem Wahrzeichen der Abriss? Nach Informationen der Ruhrnachrichten gibt es tatsächlich Bauarbeiten, allerdings scheint die Sorge um einen vollständigen Abriss vorerst unbegründet.
«Die Baumaßnahmen dienen der Sicherung des denkmalgeschützten Bestands», erklärt ein Sprecher der Stadt Dortmund auf Anfrage. Nähere Details zu Umfang und Dauer wollte er nicht nennen, bestätigte aber, dass entsprechende Genehmigungen vorliegen. Das 1698 errichtete Gebäude gehört zu den ältesten erhaltenen Bauwerken im Dortmunder Süden.
Für Peter Schmidt, langjähriger Imker und Anwohner, ist der Lübckerhof ein Stück Heimat. «Ich gehe hier seit 40 Jahren vorbei. Es wäre ein Jammer, wenn dieser Teil unserer Geschichte verschwinden würde», sagt der 72-Jährige beim Spaziergang entlang des Bauzauns. Seine Bienenstöcke stehen nur wenige hundert Meter entfernt.
Die Geschichte des Hofes ist eng mit der Entwicklung Aplerbecks verbunden. In den vergangenen Jahrzehnten wechselten mehrfach die Besitzer, zuletzt stand das Gebäude überwiegend leer. Der Zustand verschlechterte sich merklich. Teile des Daches wirken marode, an manchen Stellen des Fachwerks fehlen Ziegel.
Was genau hinter den Bauarbeiten steckt, bleibt vorerst im Dunkeln. In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich oft erlebt, wie wichtig historische Gebäude für die lokale Identität sind. Der Lübckerhof ist mehr als nur ein altes Haus – er ist ein Stück Aplerbecker Seele.
Die kommenden Wochen werden zeigen, welche Zukunft dem Fachwerkhaus bevorsteht. Fest steht: Die Bürger schauen genau hin. Vielleicht braucht es mehr Transparenz bei solchen Projekten, um unnötige Sorgen zu vermeiden. Schließlich geht es um ein Stück gemeinsames Erbe.