In einer Zeit, in der Fußballvereine verzweifelt nach dem nächsten Wunderkind suchen, zeigt Fortuna Düsseldorf, dass manchmal die klügsten Transfers nicht die spektakulärsten sind. Die Rheinländer haben sich die Dienste von Christopher Lenz gesichert – ein Transfer, der auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, aber genau das sein könnte, was dem Aufstiegsaspiranten momentan fehlt.
Der 29-jährige Defensivspezialist kommt ablösefrei von Eintracht Frankfurt, wo er zuletzt kaum Spielzeit erhielt. Nur 80 Bundesliga-Minuten in der vergangenen Saison sprechen eine deutliche Sprache. Doch hinter diesen Zahlen verbirgt sich ein Spieler, der sowohl die Europa League gewonnen hat als auch die Härte der 2. Liga aus seinen Zeiten bei Union Berlin bestens kennt.
«Christopher bringt enorme Erfahrung mit und ist ein Spielertyp, der uns in der Kaderstruktur noch gefehlt hat», erklärt Sportvorstand Klaus Allofs. Und tatsächlich: Mit über 70 Zweitliga-Partien und internationaler Erfahrung verkörpert Lenz genau jene Mischung aus Robustheit und Spielverständnis, die im Aufstiegskampf den Unterschied machen kann.
Bemerkenswert ist der Zeitpunkt des Transfers. Während viele Vereine noch mit dem Transfermarkt hadern, schlägt die Fortuna bereits zu. Die Düsseldorfer scheinen aus der knapp verpassten Relegation in der letzten Saison ihre Lehren gezogen zu haben. Sie wissen: Will man dieses Mal den direkten Weg in die Bundesliga nehmen, braucht es neben den jungen Wilden auch erfahrene Köpfe, die in entscheidenden Momenten die Ruhe bewahren.
Für Lenz selbst dürfte der Wechsel eine willkommene Chance sein, seiner Karriere neuen Schwung zu verleihen. Nach zwei Jahren im Schatten von Eintracht Frankfurts Stammspielern könnte die 2. Liga der perfekte Ort sein, um zu beweisen, dass in ihm noch immer der Spieler steckt, der einst mit Union Berlin die Bundesliga aufmischte.
Was bedeutet dieser Transfer für die Fortuna? Möglicherweise genau jene Mischung aus Erfahrung und Qualität, die den Unterschied zwischen «fast aufgestiegen» und «endlich aufgestiegen» ausmacht. In einer Liga, die immer unberechenbarer wird, könnte die ruhige Hand eines Christopher Lenz genau das sein, was die Düsseldorfer in der kommenden Saison brauchen werden.