Die Deutsche Börse erwägt einen neuen Vorstoß gegen die Marktmacht der großen Tech-Konzerne. Vorstandschef Theodor Weimer fordert eine «Digitalabgabe» für Google, Meta und Co., die zur Finanzierung lokaler Medien verwendet werden soll. Die Internetriesen würden bisher vom Content profitieren, ohne die Urheber angemessen zu entlohnen, so Weimers Kritik. Erste Gespräche mit der Bundesregierung haben bereits stattgefunden.
Ich beobachte seit Jahren, wie die Digitalkonzerne den deutschen Markt dominieren, ohne entsprechende Abgaben zu leisten. «Die Tech-Giganten nutzen unsere Infrastruktur, unsere Daten und unsere Inhalte, zahlen aber kaum etwas dafür», erklärt mir ein Medienmanager aus Frankfurt vertraulich. In Frankreich existiert bereits ein ähnliches Modell, das jährlich etwa 150 Millionen Euro generiert.
Der Verband der deutschen Internetwirtschaft zeigt sich skeptisch. «Eine weitere Abgabe könnte den Standort Deutschland schwächen», warnt Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Viele Medienunternehmen sehen die Initiative hingegen positiv. Der Bundesverband Digitalpublisher begrüßt «jeden Ansatz, der die Wertschöpfung fair verteilt.»
Die Digitalabgabe könnte dem Mittelstand neuen Schwung verleihen und lokalen Medienhäusern dringend benötigte Einnahmen sichern. Ob sie kommt, hängt vom politischen Willen ab. Die Frage bleibt: Lässt sich die Macht der Tech-Giganten mit einer Abgabe wirklich eindämmen, oder braucht es tiefergreifende Regulierung?