Die Sicherheit am Hauptstadtflughafen BER steht erneut im Fokus. Ein Mann überwand gestern Abend einen Zaun und gelangte unbefugt aufs Rollfeld. Der 20-jährige Deutsche wurde kurz darauf von Sicherheitskräften entdeckt und festgenommen. Nach Angaben der Bundespolizei ereignete sich der Vorfall gegen 21:30 Uhr im südlichen Bereich des Flughafengeländes in Schönefeld.
«Er hat offenbar spontan gehandelt», erklärt Polizeisprecher Robert Winkler. Der Eindringling sei alkoholisiert gewesen und habe keine gefährlichen Gegenstände bei sich getragen. Interne Sicherheitssysteme hätten wie vorgesehen funktioniert und zum schnellen Eingreifen geführt. Dennoch wirft der Vorfall Fragen auf.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich mehrfach erlebt, wie Flughafenbetreiber nach solchen Ereignissen ihre Sicherheitskonzepte überarbeiten mussten. Die Berliner Flughafengesellschaft teilte mit, man nehme den Vorfall «sehr ernst» und prüfe zusätzliche Maßnahmen für die betroffene Stelle.
Eine Quelle aus Sicherheitskreisen berichtet, der Mann sei mit einem Kleinbus zum Flughafen gekommen und habe «orientierungslos gewirkt». Der Flugbetrieb sei zu keiner Zeit beeinträchtigt gewesen. Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen unbefugten Betretens des Sicherheitsbereichs ein.
Solche Vorfälle bleiben selten, sind aber nicht einzigartig. Erst im vergangenen Jahr gelangten Klimaaktivisten auf Vorfelder in München und Berlin. Wie weit darf Sicherheit gehen, bevor sie den Betrieb unverhältnismäßig behindert? Diese Abwägung beschäftigt nicht nur den BER, sondern Flughäfen weltweit.