Während der Bundespräsident in Berlin über Innovationsförderung spricht, tüfteln in Stuttgart Schüler an selbstfahrenden Transportrobotern. Der 17-jährige Max und sein Team haben bei «Jugend forscht» einen autonomen Helfer entwickelt, der Pakete oder Einkäufe transportieren kann – und dabei nur 200 Euro kostet.
«Wir wollten etwas schaffen, das Menschen im Alltag wirklich hilft», erklärt Max, während sein knallroter Roboter auf Zuruf einem Besucher folgt. Das Besondere: Im Gegensatz zu teuren Industrielösungen haben die Jugendlichen auf preiswerte Bauteile und selbstprogrammierte Software gesetzt.
Die Resonanz bei der Fachjury war beeindruckend. Professorin Müller von der TU München lobt: «Diese jungen Menschen denken bereits in Lösungen, nicht in Problemen.» Seit ich vor 15 Jahren anfing, über Technologie-Startups zu berichten, hat mich kaum etwas so beeindruckt wie die Kreativität dieser Nachwuchsforscher.
Der kleine Transporthelfer erkennt mittels Sensoren Hindernisse und folgt seinem Besitzer automatisch. Das könnte älteren Menschen oder Personen mit körperlichen Einschränkungen neue Mobilität schenken. «Unsere Oma war die erste Testperson», schmunzelt Max. «Sie fand es fantastisch, beim Einkaufen nicht mehr schleppen zu müssen.»
Ob aus dem Schulprojekt ein Startup wird? Die Chancen stehen gut. Schon jetzt haben zwei regionale Unternehmen Interesse bekundet. Deutschland mag bei digitalen Großprojekten oft hinterherhinken – aber in Werkstätten und Klassenräumen wächst offenbar eine Generation heran, die mit frischen Ideen und pragmatischen Lösungen überrascht. Das macht Hoffnung für den Innovationsstandort.