In Dortmund ging gestern der traditionelle Sparkassen-Renntag über die Bühne – ein Ereignis, das Groß und Klein in Scharen anzog. Rund 15.000 Besucherinnen und Besucher strömten bei sommerlichen Temperaturen auf die Galopprennbahn in Wambel. Auffällig viele Familien mit Kindern nutzten das vielfältige Angebot rund um den Rennsport. Laut Veranstalter war es einer der bestbesuchten Renntage der letzten Jahre.
Auf der historischen Rennbahn, die seit 1898 existiert, entwickelte sich ein wahres Volksfest. «Wir sind überwältigt von der Resonanz», sagte Andreas Tiedtke, Geschäftsführer des Dortmunder Rennvereins. «Es zeigt, dass der Galopprennsport nach wie vor viele Menschen begeistern kann, wenn man ihn richtig präsentiert.»
Neben den acht Pferderennen lockte ein buntes Rahmenprogramm mit Hüpfburgen, Ponyreiten und Kinderschminken. Besonders das Wettfieber packte viele Besucher. «Ich komme jedes Jahr, aber diesmal habe ich zum ersten Mal 20 Euro auf ein Pferd gesetzt – und gewonnen!», freute sich die Dortmunderin Melanie Kraus (47).
Was mir bei meinen Gesprächen mit Besuchern besonders auffiel: Viele waren überrascht, wie familiär die Atmosphäre war. Der Rennsport hat sein elitäres Image offenbar teilweise abgelegt. Selbst ohne Pferdekenntnisse konnte man den Tag genießen, während Experten mit Rennprogramm und Fernglas die Pferde analysierten.
Die Dortmunder Galopprennbahn hat damit ihre Position als wichtiger gesellschaftlicher Treffpunkt gestärkt. Ob der Boom anhält, wird sich am 3. Oktober zeigen, wenn der nächste große Renntag ansteht. Ein Stück Ruhrgebietskultur, das offenbar noch lange nicht zum alten Eisen gehört.