Die Anzeichen verdichten sich: Fortuna Düsseldorf steht offenbar kurz davor, eines seiner größten Talente zu verlieren. Isak Johannesson, der isländische Nationalspieler, der in der vergangenen Aufstiegssaison zu den Leistungsträgern zählte, könnte schon bald den Rhein gegen niederländische Gewässer tauschen. Nach Informationen aus dem Umfeld des Vereins befinden sich die Gespräche mit dem FC Utrecht in der finalen Phase.
«Wir kommentieren grundsätzlich keine laufenden Transferverhandlungen», hielt sich Sportvorstand Klaus Allofs bedeckt, als ich ihn gestern auf das Thema ansprach. Die Körpersprache verriet jedoch mehr als tausend Worte. Dass der 21-jährige Mittelfeldspieler trotz Vertrags bis 2025 gehen darf, hängt maßgeblich mit wirtschaftlichen Zwängen zusammen. Die Fortuna muss nach dem verpassten Bundesliga-Aufstieg Transfererlöse generieren.
Johannesson selbst soll einem Wechsel nicht abgeneigt sein. Der technisch versierte Mittelfeldstratege hatte in der Rückrunde zunehmend Probleme, seinen Stammplatz zu behaupten. Unter Trainer Daniel Thioune kam er oft nur als Joker zum Einsatz – zu wenig für die Ambitionen des Isländers. In Utrecht würde ihn ein System erwarten, das besser zu seinen spielerischen Stärken passt.
Die Fortuna-Fans reagieren gespalten. «Johannesson hat magische Momente, aber eben auch Phasen, in denen er komplett abtaucht», meinte ein langjähriger Anhänger am Trainingsgelände. Übrigens: Als möglicher Nachfolger wird bereits Tim Rossmann vom Karlsruher SC gehandelt. Der 22-Jährige verkörpert einen ähnlichen Spielertyp, wäre aber deutlich günstiger zu haben.
Was bleibt, ist die Frage: Schwächt sich Fortuna mit diesem Transfer für den nächsten Anlauf Richtung Bundesliga entscheidend? Oder schafft der Verkauf den nötigen finanziellen Spielraum für eine insgesamt bessere Kaderzusammenstellung? Die Antwort wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen.