Die Gesamtschule Scharnhorst erhält endlich ihre lang ersehnte Modernisierung. Nach Jahren des Wartens hat die Stadt Dortmund nun ein umfassendes Sanierungsprogramm bewilligt, das besonders die maroden Sanitäranlagen betrifft. Laut Schulleiter Martin Weber nutzen täglich über 1.200 Schülerinnen und Schüler die veralteten Waschräume aus den 1970er Jahren. «Die Situation ist seit Jahren unhaltbar – verstopfte Toiletten und fehlende Hygienemöglichkeiten gehören leider zum Schulalltag», erklärt er.
Die Bauarbeiten beginnen bereits im August dieses Jahres und sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Kernstück der Sanierung sind die komplett neuen Sanitäranlagen in allen drei Gebäudeteilen. Zusätzlich wird eine moderne Solaranlage auf dem Dach des Hauptgebäudes installiert. «Mit dieser Investition sparen wir langfristig Energiekosten und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz», betont Bezirksbürgermeisterin Andrea Horstmann.
Während meiner Berichterstattung über Schulprojekte in Dortmund habe ich immer wieder festgestellt, wie eng der Zusammenhang zwischen Lernumgebung und Bildungserfolg ist. Der bauliche Zustand vieler Schulen bleibt hinter den pädagogischen Ansprüchen zurück. Die Gesamtschule Scharnhorst ist da keine Ausnahme.
Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf 4,2 Millionen Euro. Schülervertreter Leon Müller (16) zeigt sich erleichtert: «Wir haben jahrelang auf bessere Bedingungen gehofft. Endlich werden wir ernst genommen.»
Die Sanierung ist ein wichtiger Schritt für den Stadtteil Scharnhorst, der lange mit dem Image eines Problemviertels kämpfte. Sie signalisiert, dass Bildungsgerechtigkeit auch bauliche Investitionen erfordert. Bleibt zu hoffen, dass weitere Schulen in ähnlich prekärem Zustand bald folgen. Denn was nützt die beste Pädagogik, wenn die Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden?