Nach monatelangem Umbau öffnet die Stadtteilbibliothek Mengede wieder ihre Türen – und präsentiert sich als moderner Treffpunkt für alle Generationen. Die Neueröffnung ist ein kleines Ereignis im Dortmunder Norden. Rund 260.000 Euro hat die Stadt in die Modernisierung investiert, um aus dem in die Jahre gekommenen Bücherhaus einen zeitgemäßen Begegnungsort zu machen.
Wo früher dicht gestellte Regale den Raum dominierten, gibt es jetzt offene Bereiche und gemütliche Sitzecken. «Wir wollen nicht mehr nur ein Ort zum Bücherleihen sein, sondern ein lebendiger Treffpunkt im Stadtteil«, erklärt Bibliotheksleiterin Anna Weber. Die neuen «Arbeitsinseln» mit Steckdosen und WLAN-Zugang sprechen besonders Schüler und junge Erwachsene an.
In einer Ecke des lichtdurchfluteten Raums lädt ein kleiner Café-Bereich zum Verweilen ein – ein Detail, das bei meinem Besuch vor allem Senioren zu begeistern scheint. «Ich komme jetzt öfter her, nicht nur für Bücher, sondern auch auf einen Kaffee und zum Schwätzchen», erzählt die 72-jährige Margarete Schiller, während sie ihre neue Bibliothekskarte entgegennimmt.
Neben dem klassischen Buchbestand wurde auch das digitale Angebot erweitert. Tablets zum Ausleihen, E-Book-Reader zum Ausprobieren und ein Gaming-Bereich für Jugendliche gehören jetzt zum Standard. Die Bibliothek reagiert damit auf veränderte Mediennutzung – ohne ihre Stammleser zu vergessen.
Die Wiedereröffnung könnte nicht besser getimt sein. In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten bieten öffentliche Räume wie dieser kostenlosen Zugang zu Wissen und Kultur. Bibliotheken sind heute mehr als Büchersammlungen – sie sind demokratische Orte der Begegnung. In Mengede zeigt sich, wie eine moderne Bücherei aussehen kann: einladend, vielseitig und tief verwurzelt im Stadtteil.