Der Deutsche Wetterdienst warnt: Berlin und Brandenburg müssen sich auf eine ungemütliche Sonntagslaune einstellen. Die sommerliche Wärme von bis zu 32 Grad wird nachmittags von heftigen Gewittern, Starkregen und möglicherweise sogar Hagel verdrängt. Meteorologen erwarten Niederschlagsmengen zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter – in manchen Regionen könnten in kurzer Zeit sogar bis zu 40 Liter fallen.
«Bei solchen Regenmengen in kurzer Zeit sind lokale Überschwemmungen nicht auszuschließen», erklärt Klaus Schmidt vom Deutschen Wetterdienst. Besonders gefährdet sind urbane Gebiete, wo das Wasser nicht schnell genug abfließen kann.
Erst letzte Woche erlebte ich ähnliche Szenen in Hamburg: vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen und gestrandete Autos. Die Feuerwehren in Berlin und Brandenburg sind bereits in erhöhter Bereitschaft.
Die Unwetter sind Teil einer tropischen Luftmasse, die derzeit über Deutschland liegt. «Diese feuchtwarme Luft sorgt für ideale Gewitterbedingungen», so Schmidt. Die Berliner Feuerwehr rät, während der Unwetter möglichst zu Hause zu bleiben und Wertgegenstände aus Kellern in Sicherheit zu bringen.
Ab Montag entspannt sich die Lage dann wieder. Mit angenehmeren 24 bis 26 Grad und weniger Luftfeuchtigkeit kehrt allmählich Normalität ein. Für viele Landwirte in Brandenburg kommt der Regen übrigens wie gerufen – nur eben etwas zu konzentriert. «Wir bräuchten den Regen gleichmäßiger verteilt über mehrere Tage», meinte ein Landwirt aus der Uckermark zu mir.
Die Frage bleibt: Sind solche Wetterextreme unsere neue Normalität? Experten sehen darin jedenfalls ein weiteres Indiz für den fortschreitenden Klimawandel, der uns vermehrt zwischen Dürre und Starkregen pendeln lässt.