Zehntausende Fußballfans strömten gestern Abend in den Münchner Olympiapark, um das Champions-League-Spiel AC Mailand gegen Paris Saint-Germain auf der Großbildleinwand zu verfolgen. Der Andrang war so gewaltig, dass die Veranstalter gegen 20:30 Uhr alle Eingänge vorübergehend schließen mussten. Laut Polizei hatten sich bis zu 20.000 Menschen auf dem Gelände versammelt – deutlich mehr als die erwarteten 5.000 bis 8.000 Besucher.
«Mit dieser Resonanz haben wir nicht gerechnet», erklärt Marion Schöne, Geschäftsführerin des Olympiaparks. «Die Stimmung war fantastisch, aber die Sicherheit geht vor.» Die meisten Fans waren Anhänger des AC Mailand, erkennbar an ihren rot-schwarzen Trikots und Schals. Viele waren extra aus Italien angereist, andere gehören zur großen italienischen Community in München.
In den sozialen Medien kursierten schnell Videos von langen Schlangen und enttäuschten Fans vor verschlossenen Toren. «Ich bin drei Stunden vor Spielbeginn angekommen und habe es trotzdem nicht reingeschafft», erzählt Marco Rossi, der aus Bergamo angereist war.
Die temporäre Schließung erfolgte in Absprache mit Feuerwehr und Polizei, um Gedränge zu vermeiden. Nach etwa einer Stunde wurden die Tore teilweise wieder geöffnet, als erste Besucher das Gelände verließen. Die Polizei sprach von einem «weitgehend friedlichen Verlauf» trotz der hohen Emotionen.
Was ich vor Ort beobachten konnte: Trotz der Enttäuschung blieb die Stimmung überwiegend gelassen. Viele ausgesperrte Fans zogen in nahegelegene Biergärten um.
Für künftige Public Viewings will der Olympiapark nun neue Konzepte erarbeiten. «Wir müssen aus dieser Situation lernen», so Schöne. Für die Fußballfans bleibt die Frage: Werden solche Großveranstaltungen künftig nur noch mit vorheriger Anmeldung möglich sein?