In Münchens begehrten Stadtvierteln klettern die Mieten weiterhin auf Rekordhöhe. Die neuesten Zahlen zum Mietspiegel 2025 zeigen erschreckende Unterschiede zwischen den Stadtteilen. Im Lehel zahlen Bewohner durchschnittlich 22,50 Euro pro Quadratmeter – ein Preis, der selbst für Besserverdiener kaum noch zu stemmen ist.
Seit meinem Studium in München vor fast zwanzig Jahren verfolge ich die Mietentwicklung mit Sorge. Was damals als «teuer, aber machbar» galt, ist heute für viele schlicht unbezahlbar geworden. Die Schere zwischen den Vierteln öffnet sich immer weiter: Während in Bogenhausen und Schwabing Quadratmeterpreise jenseits der 20-Euro-Marke normal sind, findet man in Feldmoching oder Trudering noch Wohnungen für unter 17 Euro.
«München entwickelt sich zu einer Stadt der Extreme», erklärt Wohnraumexpertin Claudia Behrens vom Münchner Mieterverband. «Die Mittelschicht kann sich viele Viertel nicht mehr leisten. Wir sehen eine schleichende Verdrängung.» Bei meinen Recherchen in der Maxvorstadt traf ich Familien, die trotz zweier Einkommen ihre angestammte Wohnung verlassen mussten.
Was bedeutet das für Münchens Zukunft? Die Stadt könnte ihre Vielfalt verlieren. Wenn nur noch Spitzenverdiener zentral wohnen können, verändert das den Charakter ganzer Viertel. Besorgniserregend: In keinem Stadtteil sanken die Preise – selbst in ehemals günstigeren Randlagen stiegen sie um durchschnittlich 4,8 Prozent.
Bleibt die Frage: Wird München irgendwann eine Stadt, in der nur noch die Privilegierten leben können? Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die Stadt es schafft, dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen.