Chaos vor dem Champions-League-Finale in München: Fan-Kontrollen eskalieren
Es sollte der große Fußballabend in München werden, doch für viele Fans begann das Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund mit Schrecken. An den Eingängen der Allianz Arena kam es zu tumultartigen Szenen. Die strengen Kontrollen führten zu langen Schlangen und zunehmendem Gedränge. Als die Situation eskalierte, setzte die Polizei Reizgas ein.
Mehrere Augenzeugen berichteten mir von blutüberströmten Fans und Menschen, die in Panik gerieten. «Ich bin seit 20 Jahren bei internationalen Spielen dabei, aber so etwas habe ich noch nie erlebt», erzählte BVB-Fan Markus aus Dortmund, der mit seiner Familie angereist war. Die UEFA hatte nach den Terroranschlägen in Europa die Sicherheitsmaßnahmen massiv verschärft, was zu Engpässen an den Drehkreuzen führte.
Der Münchner Polizeisprecher Andreas Franken verteidigte den Einsatz: «Wir mussten reagieren, als mehrere Fans versuchten, die Kontrollen zu umgehen und Absperrungen zu durchbrechen.» Die Bilanz: Dutzende Leichtverletzte und ein Imageschaden für die als sicher geltende Münchner Allianz Arena. Besonders bitter: Einige Fans verpassten wegen der Tumulte den Anpfiff des Spiels.
Die Vorfälle werfen erneut die Frage auf, wie wir künftig mit dem Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Fankultur umgehen. Während die Behörden mehr Kontrollen fordern, beklagen Fanvertreter die zunehmende «Kriminalisierung» von Fußballfans. Und während im Stadion die Millionen-Stars über den Rasen liefen, blieb bei vielen Fans draußen ein schaler Beigeschmack – der größte Moment ihrer Fanleidenschaft, überschattet von Chaos und Reizgas.