Die Gewitterfront, die gestern Abend über NRW hinwegfegte, hat deutliche Spuren hinterlassen. In Krefeld führte ein Blitzeinschlag zum Brand einer Doppelhaushälfte – die Feuerwehr kämpfte stundenlang gegen die Flammen. Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt, doch der Sachschaden ist erheblich. Die Wetterkapriolen sorgten zudem in Erftstadt für einen flächendeckenden Stromausfall, der rund 40.000 Menschen betraf.
Als ich die Bilder aus Essen sah, erinnerte mich das an ähnliche Unwetterlagen im vergangenen Sommer. Dort musste das beliebte «Seaside Beach«-Festival am Baldeneysee wegen akuter Gewittergefahr abgebrochen werden. Tausende Besucher wurden evakuiert, was erstaunlich geordnet ablief – ein Zeichen dafür, dass die Notfallpläne funktionierten.
«In solchen Situationen geht Sicherheit immer vor«, erklärte mir ein Sprecher des Veranstalters. «Die Entscheidung fiel uns nicht leicht, aber bei Blitzgefahr im Freien gibt es keine Kompromisse.»
Besonders beeindruckend war die Solidarität unter den Menschen in den betroffenen Gebieten. In Erftstadt organisierten Nachbarn spontane Hilfsaktionen für ältere Bewohner, während der Stromausfall andauerte. Der Deutsche Wetterdienst warnt, dass solche Extremwetterereignisse in den kommenden Jahren zunehmen könnten.
Die Aufräumarbeiten laufen vielerorts noch auf Hochtouren. Was bleibt, ist neben den materiellen Schäden auch die Erkenntnis: Unsere Infrastruktur muss wetterfester werden. Oder wie man bei uns in Hamburg sagt: «Wer nicht mit dem Wetter rechnet, rechnet falsch.»