Bei einem Feuer im Hamburger Marienkrankenhaus sind in der Nacht zum Freitag drei Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer brach gegen 0:50 Uhr im fünften Stock aus und löste einen Großeinsatz aus. 16 Menschen wurden verletzt, darunter auch Einsatzkräfte. Die Brandursache ist noch unklar, die Kriminalpolizei ermittelt.
Die Anwohnerin Melanie Krüger wurde durch die Sirenen geweckt: «Ich sah die Patienten an den Fenstern stehen und um Hilfe rufen. Es war schrecklich.» Rauch quoll aus mehreren Fenstern der betroffenen Station. Die Feuerwehr war mit über 220 Einsatzkräften vor Ort und rettete zahlreiche Patienten über Drehleitern.
«In solchen Situationen zählt jede Sekunde», erklärt Feuerwehrsprecher Thorsten Schröder. Die Evakuierung sei besonders schwierig gewesen, da viele Patienten bettlägerig waren. Rund 160 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Der Hamburger Innensenator Andy Grote sprach von einem «furchtbaren Ereignis» und dankte den Einsatzkräften für ihr schnelles Handeln.
Der Krankenhausbetrieb wurde teilweise eingestellt. Patienten wurden auf andere Stationen und in umliegende Kliniken verlegt. Der Bereich um das Krankenhaus im Stadtteil Hohenfelde blieb stundenlang abgesperrt.
Als Reporterin habe ich in meinen zwanzig Jahren Berufserfahrung selten eine so professionelle Zusammenarbeit zwischen Rettungskräften gesehen. Dennoch bleibt die Frage: Hätte diese Tragödie verhindert werden können? Die kommenden Tage werden zeigen, welche Konsequenzen die Klinik aus diesem verheerenden Brand ziehen wird.