Im Norden liegt Wechselhaftigkeit in der Luft: Hamburg startet mit dramatischen Wetterkapriolen in den Juni. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor schweren Gewittern, während das Thermometer auf bis zu 29 Grad klettert. Die Kombination aus Hitze und drückender Schwüle lässt viele Hamburger nach Luft schnappen.
Als ich gestern über die Alster spazierte, konnte ich es selbst spüren: Diese besondere Spannung in der Luft, die einem verrät, dass sich etwas zusammenbraut. Die dunkel aufziehenden Wolken über der Binnenalster waren nicht zu übersehen. «Wir erwarten eine explosive Wetterlage mit lokalen Unwettern«, erklärt Meteorologe Frank Böttcher vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation.
Der Wetterumschwung kommt nach einer Phase sommerlicher Temperaturen. Besonders tückisch: Die Gewitter können punktuell sehr heftig ausfallen, mit Starkregen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter innerhalb kürzester Zeit. Die Hamburger Feuerwehr hat ihre Einsatzkräfte bereits in erhöhte Bereitschaft versetzt.
«Bei solchen Wetterlagen sind vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume keine Seltenheit«, warnt Feuerwehrsprecher Martin Schneider. Seine Empfehlung: «Sichern Sie lose Gegenstände auf Balkonen und meiden Sie während der Gewitter ungeschützte Plätze.»
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich beobachtet, wie sich extreme Wetterereignisse häufen – ein Muster, das Klimaforscher mit der globalen Erwärmung in Verbindung bringen. Die Hamburger nehmen’s gelassen: In den Straßencafés an der Alster sitzen die Menschen bis zum letzten Moment, bevor der erste Donner grollt.
Experten erwarten nach den Unwettern eine Beruhigung zum Wochenende hin. Die Natur braucht den Regen dringend – die Trockenheit der letzten Wochen hat Spuren hinterlassen. Trotzdem stellt sich die Frage: Ist dieses Wechselbad aus Hitze und Unwettern der neue Normalzustand unserer Sommer?