Das Ende einer Ära im deutschen Tischtennis? Borussia Düsseldorf musste sich im Champions-League-Finale überraschend dem 1. FC Saarbrücken mit 1:3 geschlagen geben. Besonders bitter: Ausgerechnet Timo Boll, die deutsche Tischtennis-Ikone, verlor beide Einzel gegen die Saarländer. Mit 43 Jahren scheint selbst der ewige Timo langsam dem Zahn der Zeit Tribut zu zollen.
Saarbrücken zeigte im Finale absolute Nervenstärke. Der Slowene Darko Jorgic besiegte nicht nur Boll, sondern auch den Schweden Anton Källberg. «Wir haben Geschichte geschrieben», jubelte Saarbrückens Trainer Slobodan Grujić nach dem Triumph. Für die Saarländer ist es der erste Champions-League-Titel überhaupt – ein echter Coup gegen den Rekordsieger aus Düsseldorf, der bereits siebenmal die Königsklasse gewinnen konnte.
Was für Düsseldorf als Festtag geplant war, entwickelte sich zum Alptraum. In der eigenen Halle wollte das Team um Timo Boll den Titel holen, doch die 1:3-Niederlage offenbarte, dass die Borussia nicht mehr unantastbar ist. Besonders bemerkenswert: Während Boll gegen Jorgic chancenlos blieb, konnte Düsseldorfs Dang Qiu den einzigen Punkt gegen Patrick Franziska holen.
Die Szene im deutschen Tischtennis verändert sich. Saarbrücken etabliert sich als neues Powerhouse, während Düsseldorf erstmals seit Jahren Schwächen zeigt. Für Timo Boll dürfte diese Niederlage besonders schmerzen – er, der seit über zwei Jahrzehnten die deutsche Szene dominiert, muss zusehen, wie eine neue Generation übernimmt. Bleibt die Frage: War dies vielleicht einer seiner letzten großen Auftritte auf internationaler Bühne?