Hamburg bewegt sich auf eine neue Olympia-Bewerbung zu. Während Sportsenator Andy Grote die Pläne für 2036 oder 2040 vorantreibt, zeigen sich viele Hamburger:innen skeptisch. Bei einer Volksabstimmung 2015 hatten 51,6 Prozent gegen die damalige Bewerbung gestimmt – die Wunden sind noch nicht verheilt.
«Dieses Mal wird alles anders», betont Grote im Gespräch mit dem NDR. Die Bewerbung solle nachhaltiger, transparenter und mit besserer Bürgerbeteiligung gestaltet werden. Die bestehende Sportinfrastruktur könne genutzt und modernisiert werden – vom Volksparkstadion bis zur Barclays Arena.
Doch die Kritik ist deutlich. «Wir haben dringendere Probleme in der Stadt als eine teure Olympia-Show», sagt Umweltaktivist Martin Lehmann, der bereits 2015 die Gegenkampagne unterstützte. Er fürchtet steigende Mieten und Umweltbelastungen.
Ich habe in den vergangenen Wochen mit Dutzenden Menschen in der Hamburger Innenstadt gesprochen. Die Meinungen sind gespalten: Jüngere sehen eher Chancen für die Stadtentwicklung, Ältere erinnern sich an die geplatzten Träume von 2015.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will bis Ende 2024 entscheiden, ob Deutschland überhaupt ins Rennen geht. Neben Hamburg zeigen auch Berlin, München und das Ruhrgebiet Interesse.
Die Frage, ob Olympische Spiele ein Segen oder eine Belastung für die Hansestadt wären, wird Hamburg noch länger beschäftigen. Fest steht: Die Bürger:innen wollen dieses Mal von Anfang an mitreden.