Die Kölner Fußballwelt steht selten still, aber dieser Sommer verspricht besonders turbulent zu werden. Nach dem dramatischen Abstiegskampf der vergangenen Saison steht der Effzeh vor einem personellen Umbruch, der dem Team neues Leben einhauchen soll. Die Verantwortlichen um Sportdirektor Christian Keller haben bereits deutlich gemacht: Es wird Bewegung im Kader geben – und das an mehreren Fronten gleichzeitig.
Besonders interessant ist die Situation im Tor. Marvin Schwäbe, einer der wenigen konstanten Leistungsträger der vergangenen Spielzeit, weckt Begehrlichkeiten bei anderen Clubs. «Marvin hat sich zu einem der zuverlässigsten Keeper der Liga entwickelt», erklärt Torwarttrainer Michael Kraft im Gespräch mit lokalen Medien. «Dass andere Vereine auf ihn aufmerksam werden, ist nur natürlich.» Sollte Schwäbe tatsächlich wechseln, stünde mit Jonas Urbig ein vielversprechendes Eigengewächs bereit, das nach seiner Leihe nach Fürth zurückkehrt und auf seine Chance hofft.
In der Offensive bahnt sich ebenfalls eine spannende Entwicklung an. Während Davie Selke nach seiner Verletzung wieder voll im Training ist, könnte Steffen Tigges den Verein verlassen. Der kopfballstarke Angreifer konnte die in ihn gesetzten Erwartungen nur selten erfüllen und sucht möglicherweise eine neue Herausforderung. Gleichzeitig halten sich hartnäckige Gerüchte um zwei potenzielle Neuzugänge aus der zweiten Liga, die frischen Wind in die Kölner Offensive bringen sollen.
In der Defensive dagegen setzt der FC auf Kontinuität. Timo Hübers, der in der letzten Saison zum Abwehrchef reifte, soll trotz Angeboten aus dem In- und Ausland gehalten werden. «Timo ist für uns nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ein wichtiger Faktor», betonte Keller kürzlich. Gemeinsam mit Jeff Chabot könnte er auch in der kommenden Saison das Innenverteidiger-Duo bilden, das dem Effzeh die nötige Stabilität verleiht.
Wie wird dieser neu formierte FC aussehen? Die nächsten Wochen werden entscheidende Hinweise geben. Sicher ist nur: In Köln wird sich der Fußball-Sommer nicht nur um Transfergerüchte drehen, sondern auch um die Frage, welche Identität dieser traditionsreiche Club in der kommenden Saison entwickeln wird.