Die Berliner Senatsverwaltung hat gestern ein umfassendes Hitzeschutzkonzept für den Sommer 2025 vorgestellt. Nach drei aufeinanderfolgenden Rekordsommern mit Temperaturen jenseits der 38-Grad-Marke reagiert die Hauptstadt nun mit konkreten Maßnahmen. Besonders ältere Menschen und Kinder litten unter den extremen Temperaturen – allein im letzten Sommer wurden über 230 hitzebedingte Notfälle in Berliner Krankenhäusern behandelt.
«Wir können nicht länger nur reagieren, wir müssen vorausschauend handeln», erklärte Gesundheitssenatorin Martina Weber bei der Pressekonferenz im Roten Rathaus. Das neue Konzept sieht die Einrichtung von 50 zusätzlichen Kühlräumen in öffentlichen Gebäuden vor, die bei Temperaturen über 32 Grad für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich sein werden.
Besonders in den dicht bebauten Kiezen wie Wedding und Neukölln, wo sich die Hitze zwischen den Häuserschluchten staut, werden mobile Trinkwasserstationen aufgestellt. Das klingt zunächst nach einer kleinen Maßnahme, aber ich habe in meiner Recherche im letzten Sommer gesehen, wie wichtig diese einfachen Lösungen sein können. Eine ältere Dame erzählte mir: «Bei der Hitze traue ich mich kaum noch aus dem Haus, aber wenn ich weiß, dass es unterwegs Wasser gibt, ist das eine große Hilfe.»
Parallel dazu startet ein Nachbarschaftsprogramm, bei dem freiwillige Helfer auf besonders gefährdete Personen achten. Der Klimaforscher Dr. Hendrik Müller vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung begrüßt die Initiative: «Berlin geht hier einen notwendigen Schritt. Die Hitzewellen werden durch den Klimawandel häufiger und intensiver. Städte müssen sich anpassen.»
Der Plan kostet die Stadt rund 3,8 Millionen Euro – Geld, das sich laut Weber auszahlen wird: «Jeder Euro in Prävention spart später das Dreifache im Gesundheitssystem.» Die Frage bleibt, ob die Maßnahmen rechtzeitig kommen. Die Wetterprognosen deuten bereits jetzt auf einen heißen Sommer 2025 hin, und manches wirkt wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber immerhin: Berlin bewegt sich – wenn auch spät, so doch mit konkreten Schritten.