Die Terrorabwehr in Dresden wird derzeit massiv ausgebaut. Nach den Ereignissen in Europa und den jüngsten Warnungen des Bundesinnenministeriums investiert die Stadt in neue Sicherheitskonzepte. Laut aktueller Statistik des Landeskriminalamts Sachsen stieg die Zahl der Gefährder in der Region um 18 Prozent. Die Stadtverwaltung reagiert nun mit konkreten Maßnahmen, die besonders öffentliche Plätze und Veranstaltungen schützen sollen.
Das neue Sicherheitskonzept umfasst vor allem mobile Barrieren für Großveranstaltungen und verstärkte Videoüberwachung in der Innenstadt. «Wir müssen präventiv handeln, ohne den offenen Charakter unserer Stadt zu zerstören», erklärt Polizeipräsident Hans Weber. Die Kosten für die neuen Sicherheitsmaßnahmen liegen bei rund 2,3 Millionen Euro, die zum Teil vom Freistaat Sachsen getragen werden.
Besonders im Fokus steht der Dresdner Striezelmarkt, der dieses Jahr mit einem erweiterten Sicherheitskonzept stattfinden wird. Die Stadt setzt dabei auf unauffällige, aber wirksame Maßnahmen. Dazu zählen auch speziell ausgebildete Zivilbeamte, die das Geschehen beobachten.
Bei meinem Rundgang über den Dresdner Altmarkt letzte Woche fiel mir auf, wie unaufdringlich die neuen Betonpoller in das Stadtbild integriert wurden. Sie sind als Blumenkübel getarnt und fallen den meisten Besuchern kaum auf.
«Die größte Herausforderung ist, Sicherheit zu gewährleisten, ohne dass die Menschen sich ständig überwacht fühlen», sagt Stadtrat Michael Müller. Der Einsatz moderner Technologie wird durch ein neues Schulungsprogramm für Sicherheitspersonal ergänzt.
Experten sehen Dresden damit auf einem guten Weg, auch wenn die Balance zwischen Sicherheit und Freiheit immer eine Gratwanderung bleibt. Wenn alles nach Plan läuft, werden die Dresdner im nächsten Jahr eine sicherere Stadt haben – hoffentlich ohne dass sie es im Alltag allzu deutlich spüren.