In Österreich wurde gestern ein besonderer Nachtzug auf den Namen «City of Hamburg» getauft. Die ÖBB, Österreichs Bundesbahnen, ehrten damit die Hansestadt als wichtigen Partner im europäischen Nachtzugnetz. Die Zeremonie fand gleichzeitig in Wien und Innsbruck statt, wo der neue Nightjet ab sofort regelmäßig verkehrt. Seit Dezember verbindet der Zug Hamburg direkt mit mehreren österreichischen Städten – eine wichtige Erweiterung des klimafreundlichen Reiseangebots.
Der Nachtzug startet täglich um 20:51 Uhr am Hamburger Hauptbahnhof und erreicht Wien und Innsbruck am nächsten Morgen. Fahrgäste können zwischen verschiedenen Komfortkategorien wählen, von Sitzwagen bis zu modernen Schlafabteilen mit eigener Dusche. «Diese Verbindung ist ein Meilenstein für nachhaltiges Reisen in Europa», erklärte ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä bei der Taufe.
Als ich vor Jahren die ersten neuen Nachtzüge testete, waren sie noch Exoten im europäischen Verkehr. Heute sind sie wieder im Kommen. Die Fahrgastzahlen steigen kontinuierlich. «Die Nachfrage nach Nachtzügen hat sich seit 2019 mehr als verdoppelt«, bestätigt Verkehrssenator Anjes Tjarks, der zur Taufe nach Wien reiste.
Besonders Hamburg profitiert vom Nachtzug-Renaissance. Die Hansestadt wird zum nördlichen Drehkreuz für Nachtverbindungen nach Süden. In Wien ist die Freude über die Namensgebung groß – sie unterstreicht die wachsende Bedeutung des Schlafwagenverkehrs in Zeiten der Klimakrise. Werden wir bald wieder mehr europäische Städte im Schlaf erreichen können? Die Weichen dafür sind gestellt.