Der beliebte Burgerladen «Food Brother» in der Dortmunder Brückstraße hat seine Türen für immer geschlossen. Nach acht Jahren musste Inhaber Hakan Aslan Insolvenz anmelden. Die Corona-Pandemie, steigende Kosten und ein verändertes Konsumverhalten brachten das Burger-Geschäft in die Knie. Bis zu 300 Burger servierte das Team an guten Tagen – ein Rekord, der jetzt nur noch Erinnerung ist.
«Die letzten beiden Jahre waren ein ständiger Kampf», erzählt Aslan mit hörbarer Enttäuschung in der Stimme. «Die Energiekosten haben sich verdreifacht, Lebensmittelpreise sind explodiert, und gleichzeitig können sich viele Kunden den Restaurantbesuch nicht mehr so oft leisten.» Ein Blick in die Gastronomiestatistik zeigt: In Dortmund mussten allein im letzten Jahr 27 Gastronomiebetriebe schließen.
Besonders bitter: Food Brother war mehr als ein Burgerladen. Mit seinen ausgefallenen Kreationen wie dem «Ruhrpott-Burger» mit Currywurst-Topping hatte sich das Lokal eine treue Fangemeinde aufgebaut. «Wir haben hier Geburtstage, erste Dates und Familientreffen erlebt», erinnert sich Aslan. «Manche Stammgäste kamen seit der Eröffnung jede Woche.»
Ich habe das Lokal selbst oft besucht und war immer beeindruckt von der besonderen Atmosphäre. In der Brückstraße, diesem bunten Mikrokosmos Dortmunds, war Food Brother eine Institution – ein Ort, an dem sich Fußballfans, Studenten und Familien gleichermaßen wohlfühlten.
Der Gastronom versucht trotz allem, nach vorne zu blicken. «Vielleicht kommt irgendwann ein Neustart, aber jetzt brauche ich erst einmal Zeit.» Für die Dortmunder Innenstadt bedeutet die Schließung eine weitere Lücke. Die Frage bleibt: Wie können Traditionsgeschäfte in Zeiten steigender Kosten überleben? Eine Antwort darauf müssen nicht nur Gastronomen, sondern auch Stadtplaner und Politik finden.