Der Münchner Zoll meldet für 2023 Rekordeinnahmen von 5,4 Milliarden Euro – ein Plus von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig wurden 2.196 Ermittlungsverfahren wegen Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung eingeleitet. In der bayerischen Landeshauptstadt gehen die Zollbeamten verstärkt gegen Steuerhinterziehung und Sozialbetrug vor.
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls führte über 4.600 Arbeitgeberprüfungen durch und leitete Strafverfahren mit einer Schadenssumme von 17,7 Millionen Euro ein. «Wir sorgen dafür, dass ehrliche Unternehmen nicht benachteiligt werden«, erklärt Thomas Meister, Sprecher des Hauptzollamts München. Bei meinem Besuch auf einer Großbaustelle in Schwabing konnte ich selbst miterleben, wie akribisch die Beamten Dokumente prüfen und Arbeiter befragen.
Besonders im Visier: Das Baugewerbe, die Gastronomie und das Transportwesen. In einem Fall entdeckten die Fahnder eine Baufirma, die 42 Arbeitnehmer ohne Anmeldung beschäftigte und 325.000 Euro an Sozialabgaben hinterzog. Auch im Kampf gegen Produktpiraterie verzeichnete der Zoll Erfolge: 63.600 gefälschte Artikel wurden sichergestellt.
Die Aufdeckung von Schwarzarbeit ist mühsam, aber notwendig. Jährlich entstehen dem Staat Milliardenschäden durch entgangene Steuern und Sozialabgaben. «Ehrliche Arbeit muss sich lohnen«, sagt ein Handwerksmeister aus Pasing zu mir. «Wer sich nicht an die Regeln hält, verschafft sich unfaire Vorteile.» Die Prüfungen des Münchner Zolls werden auch 2024 weitergehen – zum Schutz von Verbrauchern und fairen Unternehmen.